Geld, Geld, Geldpolitik

Allgemeine volkswirtschaftliche Themen, Zentralbanken,
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CrashGuru
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von CrashGuru » 8. April 2020, 07:58

Hier eine Antwort @fritz. Aus dem Coronavirus Thread, da es dort eigentlich nicht mehr passt.



Ja in Sachen Politiker bin ich auch der Meinung, dass sich da einiges geändert hat. Aber auf der anderen Seite, weshalb meinen Menschen die ohne mit der Wimper zu zucken akzeptieren, dass "ihre" Politiker sich ein Haus am See und einen Porsche leisten (können), auf der anderen Seite aber jeweils an die grosse Glocke hängen, wenn sich ein "Linker Politiker" ein Haus am See und einen Porsche leistet (da er es kann)? Und weshalb meinen viele dieser Menschen auch, dass ein "Linker Politiker" nicht die Interessen vom kleinen Mann/Frau vertreten kann, wenn er etwas zu Geld gekommen ist? Ich kenne einige, die das durchaus können. Oder sind diese Mensche der Ansicht, dass Geldbesitz grundsätzlich korrumpiert ???

Nebenbei, früher gab es noch den Patron. Auch er hat an jedem einzelnen Arbeiter Geld verdient (sonst hätte er ihn nicht eingestellt), aber wenn es darauf ankam, dann hat er durchaus auch aus seiner Schatulle Geld inverstiert, damit es "seinen Arbeiterfamilien" besser geht. Diese Patrons gibt es scheinbar nur noch sehr vereinzelt. Eine aussterbende Rasse.

Heute gibt es Aktionäre und CEO's. Eigentlich sind das ja auch nur Angestellte. Aber benehmen sich wie früher die Kapitäne auf den Sklavengaleren. Diese nahmen den Besitzern die Verantwortung für die totgeprügelten Skalven ab. Die mit der Peitsche wurden vom Kapitän für jeden Toten bestraft. Nach unten treten, nach oben lecken. Die Besitzer zahlten zwischendurch mal eine Glocke für die neue Kirche zur Freude der Gläubigen und für ein Vaterunser am Grab. Sicher ist sicher.......

Irgendwie ist das einfach schizophren.

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fritz
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von fritz » 8. April 2020, 08:28

Ich habe kein Problem damit, wenn ein Politiker Porsche fährt, solange er den nicht durch seine Tätigkeiten als Volksvertreter "erworben" hat. Egal ob rechts oder links.

Ansonsten bin ich absolut einverstanden.

Ich habe auch kein Problem damit, wenn gewisse Leute besonders reich werden, indem sie erfolgreiche Firmen gründen oder führen und dort ein grosses Risiko auf sich nehmen. Ich habe aber Mühe, wenn ein CEO als Angestellter ohne Risiko astronomische Beträge verdient.

Gruss
fritz

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CrashGuru
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von CrashGuru » 8. April 2020, 11:48

fritz hat geschrieben:
8. April 2020, 08:28
Ich habe kein Problem damit, wenn ein Politiker Porsche fährt, solange er den nicht durch seine Tätigkeiten als Volksvertreter "erworben" hat. Egal ob rechts oder links.

Ansonsten bin ich absolut einverstanden.

Ich habe auch kein Problem damit, wenn gewisse Leute besonders reich werden, indem sie erfolgreiche Firmen gründen oder führen und dort ein grosses Risiko auf sich nehmen. Ich habe aber Mühe, wenn ein CEO als Angestellter ohne Risiko astronomische Beträge verdient.

Gruss
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Siehst Du, so gefällst Du mir wieder :D

Xeno
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von Xeno » 8. April 2020, 21:47

fritz hat geschrieben:
8. April 2020, 08:28
Ich habe kein Problem damit, wenn ein Politiker Porsche fährt, solange er den nicht durch seine Tätigkeiten als Volksvertreter "erworben" hat. Egal ob rechts oder links.

Ansonsten bin ich absolut einverstanden.

Ich habe auch kein Problem damit, wenn gewisse Leute besonders reich werden, indem sie erfolgreiche Firmen gründen oder führen und dort ein grosses Risiko auf sich nehmen. Ich habe aber Mühe, wenn ein CEO als Angestellter ohne Risiko astronomische Beträge verdient.

Gruss
fritz
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theDon
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von theDon » 19. Juni 2020, 09:02

Ich sehe seit längerem überall SALE, % Rabatt, Discount usw.

Der persönliche Eindruck täuscht nicht, denn auch die offizielle Statistik zeigt dass wir aktuell im deflationärem Umfeld sind.

Nur seltsam, dass dies kein grosses Thema in den Mainstream Medien CH ist?!
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Meerkat
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von Meerkat » 19. Juni 2020, 16:36

theDon hat geschrieben:
19. Juni 2020, 09:02
Ich sehe seit längerem überall SALE, % Rabatt, Discount usw.

Der persönliche Eindruck täuscht nicht, denn auch die offizielle Statistik zeigt dass wir aktuell im deflationärem Umfeld sind.

Nur seltsam, dass dies kein grosses Thema in den Mainstream Medien CH ist?!
Letzterer Punkt wundert mich auch seit einiger Zeit. Allerdings dachte ich als Nationalökonomie-Banause, dass die wahnsinnigen Schuldenausweitungen aller Staaten inflationär wirken würden. Ob diese Schulden wirklich über Jahrzehnte per Steuern abbezahlt werden oder die Inbetriebnahme der Notenpresse lockt?
In diesem Zusammenhang die Ansicht der SNB
Ein klares Nein an die Politik
uf Fragen von Journalisten nahm Thomas Jordan auch Stellung zu Vorstössen, die auf das Geld der Nationalbank abzielen. Erst am Mittwoch unterstützte eine Mehrheit im Nationalrat zwei Anliegen in diesem Zusammenhang: Zum einen nahmen die Parlamentarier einen Vorstoss an, wonach die Einnahmen der Nationalbank aus Negativzinsen direkt der AHV zugutekommen sollen. Der zweite ebenfalls von einer Mehrheit unterstützte Vorstoss verlangt, dass der Anteil des SNB-Gewinns, der künftig an den Bund fliesst, zwingend für den Abbau der Schulden aus der Corona-Krise verwendet wird. Der Bund erhält jeweils ein Drittel des ausbezahlten SNB-Gewinns, die Kantone den Rest.

Mit Blick auf den letztgenannten Vorstoss erklärte Jordan, dass es Sache des Bunds oder der Kantone sei, wie sie mit dem Geld umgehen, das ihnen die Nationalbank im Rahmen der vereinbarten Gewinnausschüttungen überweist. Darüber hinausgehende Leistungen lehnte Jordan aber kategorisch ab. Ohne Änderung des Gesetzes oder der Verfassung sei ein weiteres Entgegenkommen auch gar nicht möglich, fügte er an.
Kein zusätzliches von der SNB zur Schuldentilgung.
Ebenfalls im Tagi ein Kommentar von R. Strahm
Der Nationalbank-Gewinn gehört dem Volk (Tagi Abo)
Dem plötzlich defizitär gewordenen Staat steht die milliardenschwere Schweizerische Nationalbank (SNB) gegenüber. Bei ihr sind jetzt gigantische 800 Milliarden Franken Staatsvermögen gebunkert. Diese sind in Wertpapieren von ausländischen Staatsanleihen und Aktien investiert und werfen jährlich Milliardengewinne aus Zinserträgen und Dividenden ab. Letztes Jahr waren es 16 Milliarden Franken.
Der folgende Punkt hat m.E. etwas für
Die Nationalbank-Leitung und ihre Zugewandten flüchten derzeit offensiv in die Schutzbehauptung des Unabhängigkeitsdogmas. Diese heilige Doktrin muss hier geklärt werden: Die Notenbank-Unabhängigkeit ist richtig und unbestritten, wenn es um die Geld- und Währungspolitik geht. Aber für die Vermögensbewirtschaftung und die Gewinnausschüttung ist der Staat zuständig. Denn die Nationalbank-Gewinne gehören dem Staat!
Also Trennung vonn Geldpolitik und Vermögensverwaltung.

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CrashGuru
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von CrashGuru » 21. Juni 2020, 06:00

Meerkat hat geschrieben:
19. Juni 2020, 16:36

Der folgende Punkt hat m.E. etwas für
Die Nationalbank-Leitung und ihre Zugewandten flüchten derzeit offensiv in die Schutzbehauptung des Unabhängigkeitsdogmas. Diese heilige Doktrin muss hier geklärt werden: Die Notenbank-Unabhängigkeit ist richtig und unbestritten, wenn es um die Geld- und Währungspolitik geht. Aber für die Vermögensbewirtschaftung und die Gewinnausschüttung ist der Staat zuständig. Denn die Nationalbank-Gewinne gehören dem Staat!
Also Trennung vonn Geldpolitik und Vermögensverwaltung.
Jordan: L'etat ce moi

Nicht ganz. L'etat ce le peuple (suisse).
Nebenbei: Die Einschränkung gilt, wegen den Einflussmöglichkeiten der direkten Demokratie. In den parlamentarischen Demokratien hat das Volk nichts zu melden. Siehe z.B. "schwarze 0" in D. Oder Abwrackprämie usw.

Betrifft also die Vermögensverwaltung. Leuchtet ein.
Betrifft es auch die Gewinn-/Verlust-Verwaltung (ausserhalb der verpflichteten Ausschüttungshöhe), oder gehört dies zur Vermögensverwaltung? Gibt es da "schwarze Kassen"? Reserve-Bildung, Verlustvorträge und diese auf wieviele Jahresabschlüsse?

Xeno
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von Xeno » 7. Juli 2020, 20:40

CrashGuru hat geschrieben:
21. Juni 2020, 06:00

Betrifft also die Vermögensverwaltung. Leuchtet ein.
Betrifft es auch die Gewinn-/Verlust-Verwaltung (ausserhalb der verpflichteten Ausschüttungshöhe), oder gehört dies zur Vermögensverwaltung?
Meinst Du damit die Verwendung der SNB-Ausschüttungen? Die fallen in die normalen Kassen des Bundes und der Kantone.
Gibt es da "schwarze Kassen"?
Schwarze Kassen, was ist denn das? SCNR.
Reserve-Bildung, Verlustvorträge und diese auf wieviele Jahresabschlüsse?
Die Frage verstehe ich nicht: Sprichst Du von der SNB oder von Bund und Kantonen?

Lg X.

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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von CrashGuru » 7. Juli 2020, 20:50

Xeno hat geschrieben:
7. Juli 2020, 20:40
CrashGuru hat geschrieben:
21. Juni 2020, 06:00

Betrifft also die Vermögensverwaltung. Leuchtet ein.
Betrifft es auch die Gewinn-/Verlust-Verwaltung (ausserhalb der verpflichteten Ausschüttungshöhe), oder gehört dies zur Vermögensverwaltung?
Meinst Du damit die Verwendung der SNB-Ausschüttungen? Die fallen in die normalen Kassen des Bundes und der Kantone.
Ausschüttungshöhe ist ja gegeben, wenn ich nicht irre. was ist mit den darüber liegenden Gewinnen? Und was imt evtl. Verlusten. WER bestimmt darüber?
Gibt es da "schwarze Kassen"?
Schwarze Kassen, was ist denn das? SCNR.
Stille Reserven und ganz stille Reserven.
Reserve-Bildung, Verlustvorträge und diese auf wieviele Jahresabschlüsse?
Die Frage verstehe ich nicht: Sprichst Du von der SNB oder von Bund und Kantonen?
SNB

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Meerkat
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Re: Geld, Geld, Geldpolitik

Beitrag von Meerkat » 26. Oktober 2020, 20:25

"Dank" Corona-Virus habe ich seit mindestens einem halben Jahr kein Bargeld mehr gebraucht. Letzter Bancomat-Bezug Anfang März.
Also irgendwie hat bargeldlos schon seine Vorteile.
Schnell: im Volg 5.95 -> EC-Karte hinhalten, keine Spesen (für mich), Kassiererin ist erfreut, da weniger Geldzählen nach Ladenchluss
Konto zeigt genau, wohin das Geld ging (natürlich weiss das jetzt auch die Bank, aber interessiert es dort jemand, wieviel ich im Volg, Migros oder McDonald's ausgebe?)
Es kann also schon sein, wie Xeno anderorts schrieb, dass meine Grosskinder neben Telefonhörer und Wählscheibe auch nicht mehr wissen, was eine Banknote ist. Meine erwachsenen Kinder haben noch nie einen Check gesehen, geschweige denn ausgestellt.

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