Wirtschaft weltweit

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CrashGuru
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von CrashGuru » 21. Januar 2021, 08:35

Zitat aus Cash:

UBS-Strategen räumen zwar erste Überhitzungserscheinungen an den Aktienmärkten ein. Nehmen diese jedoch nicht ernst und gehen unbeirrt von steigenden Kursen aus. Rückkehr der Kleinstanleger sei sogar ein Kurstreiber.

Passt........

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fritz
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von fritz » 21. Januar 2021, 10:14

Diese Überhitzungserscheinungen sehe ich seit zehn Jahren. Den Markt hat es nicht interessiert.

Gruss
fritz

Xeno
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von Xeno » 23. Januar 2021, 18:37

Ich behaupte weiterhin (natürlich im Wissen darum, dass es auch nur eine These ist; ich behaupte aber eine gute empirisch-historische Belegbarkeit): Solange die Zinsen nicht steigen, gibt es keine grundlegende Umkehr an den Aktienmärkten. Korrekturen sind natürlich immer möglich. Die meiste Sekundärliteratur zieht die Grenze zwischen Korrektur und Crash bei -20%.

Würden die Zinsen in relevanten Volkswirtschaften um mehrere Prozent steigen, wäre die Wirkung auf die Weltbörsen übrigens thermonuklear. Das ist einer der zwei Gründe, wieso solch breite Zinsanstiege unwahrscheinlich sind. Der andere ist der sofortige Kollaps des Weltfinanzsystems, weil die meisten Staaten und viele Unternehmen verschuldungshalber schlicht nichts mehr zahlen können. Dann ist es zu Ende, oder so. Dann bleibt nur noch ein Reset (ich verwende das Wort etwas ironisch; es dürfte hier bekannt sein, dass ich kein Verschwörungsanhänger bin).

Die ganze Geschichte hat noch zahllose Nebengeleise. Es bleibt sehr spannend für alle, die sich für die Weltwirtschaft interessieren.

Lg X.

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CrashGuru
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von CrashGuru » 24. Januar 2021, 10:50

Xeno hat geschrieben:
23. Januar 2021, 18:37
Ich behaupte weiterhin (natürlich im Wissen darum, dass es auch nur eine These ist; ich behaupte aber eine gute empirisch-historische Belegbarkeit): Solange die Zinsen nicht steigen, gibt es keine grundlegende Umkehr an den Aktienmärkten. Korrekturen sind natürlich immer möglich. Die meiste Sekundärliteratur zieht die Grenze zwischen Korrektur und Crash bei -20%.

Würden die Zinsen in relevanten Volkswirtschaften um mehrere Prozent steigen, wäre die Wirkung auf die Weltbörsen übrigens thermonuklear. Das ist einer der zwei Gründe, wieso solch breite Zinsanstiege unwahrscheinlich sind. Der andere ist der sofortige Kollaps des Weltfinanzsystems, weil die meisten Staaten und viele Unternehmen verschuldungshalber schlicht nichts mehr zahlen können. Dann ist es zu Ende, oder so. Dann bleibt nur noch ein Reset (ich verwende das Wort etwas ironisch; es dürfte hier bekannt sein, dass ich kein Verschwörungsanhänger bin).

Die ganze Geschichte hat noch zahllose Nebengeleise. Es bleibt sehr spannend für alle, die sich für die Weltwirtschaft interessieren.

Lg X.
Ja alles hängt am Zinsgefüge. Nun ist es aber so, dass die Zinsen wohl schon lange nichts mehr mit der Wirtschaft zu tun haben, sondern nur noch mit der Finanzpolitik. Und da frage ich mich schon langsam, WER hat hier eigentlich in Wirklichkeit die Zügel in der Hand. Man könnte schon langsam zum Verschwörungstheoretiker werden. Denn irgendwie war ich immer der Meinung, dass "der Markt" es schon richten wird. Wurde dies nicht wie ein heiliges Mantra herunter gebetet. Von den Liberalen und den Neoliberalen und den Neoneoliberalen......und den lic oec von St.Gallen :evil:

Einzige Sicherheit, die wir haben ist, dass wir alle auf längere Zeit hin tot sein werden und die Reichsten ihren Reichtum bewahren. Die franz. Revolution wird nie mehr stattfinden, dazu ist die Bewaffnungslage zu einseitig. :oops:

Xeno
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von Xeno » 26. Januar 2021, 00:27

CrashGuru hat geschrieben:
24. Januar 2021, 10:50
[ Die franz. Revolution wird nie mehr stattfinden, dazu ist die Bewaffnungslage zu einseitig. :oops:
Nimm's mir nicht unnötig übel, aber der Satz ist aus der Sicht eines Historikers (der wäre dann ich) falsch. Die "Bewaffnungslage" ist heute um Längen günstiger fürs "einfache Volk" als 1789. Warum passiert denn nichts? Weil dieses "einfache Volk" in der westlichen Welt überhaupt nicht leidet (den Sonderfall Coronamassnahmen lasse ich mal beiseite, das eignet sich auch nicht so gut für die Revolutionstheorie, wiewohl sich die Lage allmählich zuspitzt).

Lg X.

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CrashGuru
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von CrashGuru » 27. Januar 2021, 22:10

Xeno hat geschrieben:
26. Januar 2021, 00:27
CrashGuru hat geschrieben:
24. Januar 2021, 10:50
[ Die franz. Revolution wird nie mehr stattfinden, dazu ist die Bewaffnungslage zu einseitig. :oops:
Nimm's mir nicht unnötig übel, aber der Satz ist aus der Sicht eines Historikers (der wäre dann ich) falsch. Die "Bewaffnungslage" ist heute um Längen günstiger fürs "einfache Volk" als 1789. Warum passiert denn nichts? Weil dieses "einfache Volk" in der westlichen Welt überhaupt nicht leidet (den Sonderfall Coronamassnahmen lasse ich mal beiseite, das eignet sich auch nicht so gut für die Revolutionstheorie, wiewohl sich die Lage allmählich zuspitzt).

Lg X.
Ok, aber damals hatte das einfache Volk doch sicher auch sein Feierabendbier :shock: Gut, vielleicht kein Feierabend...... Aus Historikersicht, ich bin einer, da schon älter als 20 :D meine ich: Ja, Du hast recht mit dem Fazit, es geht uns noch lange viel zu gut. Brot und Spiele? Oder haben die Verschwörungstheoretiker eben doch recht....... :o

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Meerkat
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von Meerkat » 29. Januar 2021, 12:56

Die Diskussion im Thread Wallstreetbets im Kopf, denke ich, dass Social Media zu einer Waffe der "einfachen Leute" geworden ist. Dies zeigt sich auch darin, dass autoritäre Staaten oft das Internet zensurieren (CH: zensieren) oder sogar abschalten. Siehe auch Diskussion um "Freedom of Speech" (Donald's Twitter Account etc.)

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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von Xeno » 29. Januar 2021, 17:09

Meerkat hat geschrieben:
29. Januar 2021, 12:56
Die Diskussion im Thread Wallstreetbets im Kopf, denke ich, dass Social Media zu einer Waffe der "einfachen Leute" geworden ist. Dies zeigt sich auch darin, dass autoritäre Staaten oft das Internet zensurieren (CH: zensieren) oder sogar abschalten. Siehe auch Diskussion um "Freedom of Speech" (Donald's Twitter Account etc.)
Völlig richtig erkannt. Erwähnt sei, dass die echte Zensur nur über massive Eingriffe (Blockade von Seiten; sogar das reicht nicht immer, weil längst nicht alle Dienste webbasiert sind) geht. Daneben besteht die Problematik der Selbstzensur der Anbieter, die relevant ist, wenn sie Marktmacht haben. Die ganze Thematik wird uns voraussichtlich im ganzen fehlgestarteten Jahrzehnt begleiten.

Lg X.

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CrashGuru
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von CrashGuru » 29. Januar 2021, 20:06

Meerkat hat geschrieben:
29. Januar 2021, 12:56
Die Diskussion im Thread Wallstreetbets im Kopf, denke ich, dass Social Media zu einer Waffe der "einfachen Leute" geworden ist. Dies zeigt sich auch darin, dass autoritäre Staaten oft das Internet zensurieren (CH: zensieren) oder sogar abschalten. Siehe auch Diskussion um "Freedom of Speech" (Donald's Twitter Account etc.)
Waffen können sich auch gegen den Nutzer wenden......

Lutherbibel 1912
Da sprach Jesus zu ihm; Stecke dein Schwert an seinen Ort! denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.

Und etwas weniger religiös: Nicht jeder kann mit Waffen umgehen :evil: :twisted:

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Meerkat
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Re: Wirtschaft weltweit

Beitrag von Meerkat » 29. Januar 2021, 22:00

CrashGuru hat geschrieben:
29. Januar 2021, 20:06
Und etwas weniger religiös: Nicht jeder kann mit Waffen umgehen :evil: :twisted:
Dem ist nichts entgegenzuhalten. Im Englischen einfach ein "Backlash"

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