Tesla (TSLA)

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CrashGuru
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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von CrashGuru » 19. Januar 2020, 21:18

Tesla, der Vorreiter. Alle möglichen und "unmöglichen" Defekte werden brav abgearbeitet und der Konkurrenz vorgelebt (unlöschbare Brände, explodierende Batterien, Auffahrunfälle der Automaten-Piloten und und und). Damit können diese darauf achten, dass dann bei ihren Cars der gleiche Fehler nicht auftritt.
Nächster Defekt schon programmiert.......
Wir sind noch lange vom "selbstfahrenden Fahrzeug" weg.

Erinnert mich irgendwie an die Zeit mit dem Zwischengas beim Schalten. Habe ich auch noch jahrelang automatisch gemacht, als schon alle Gänge synchronisiert waren :D

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Gluxi
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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Gluxi » 19. Januar 2020, 22:41

Dazu passend:
https://electrek.co/guides/tesla-autopilot/

Die Frage ist, ob die Konkurrenz den Vorsprung von Tesla überhaupt so einfach einholen kann. Es ist nicht nur der Autopilot, sondern auch die weltweite Ladeinfrakstruktur, die Software (z.B. die automatischen Updates, ohne in die Werkstatt fahren zu müssen) und natürlich die unschlagbar günstigen Produktionskosten für die Akkus.

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Meerkat
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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Meerkat » 20. Januar 2020, 15:04

Gluxi hat geschrieben:
19. Januar 2020, 22:41
Es ist nicht nur der Autopilot, sondern auch die weltweite Ladeinfrakstruktur,
Irgendwie erinnert mich das Ganze an Apple gegen den Rest der (IBM Computer-) Welt. Der IBM PC war als offenes System konzipiert. Dies erlaubte vielen Firmen (u.a. Microsoft, Intel, AMD etc.) den Einstieg ins Geschäft. Apple setzte von Anfang an auf propriätere Hard- und Softwaresysteme.
Nun zum Thema Ladestationen. Könnte es, dass sich alle Nicht-Tesla Hersteller auf ein genormtes Ladesystem einigen (ISO, DIN, IEEE oder was immer für eine Organisation) und Tesla à la Apple eine eigene Norm durchsetzt. Müssen sich dan heutige Benzin-Ladestationen (BP, Shell, Migrol ...) beide betreiben oder sich für das eine oder andere entscheiden?
Ich habe vor fast 7 Jahren im andern Forum gepostet (der von bscyb referenzierte und hier auszugsweise zizierte Artikel ist nicht mehr ohnline)
The advantage that Better Place offers is what amounts to a fast recharge, by swapping a depleted battery for a fully charged one in about a minute. By contrast, the current crop of electric cars take a few hours to recharge fully thanks to the relatively slow charging rate at typical charging stations.
Und was spricht für eingebaute Batterien

"When you look at the overall trends, we must conclude that the replaceable batteries no longer the main track for electric vehicles. The main trail is flat batteries in cars with charging. We believe that people want flexibility in the technology, and we can see that demand is rechargeable standard batteries."
- Flexibilität in der Technologie? Das wollen die Leute? eingebaute Batterien sind technologisch flexibler?

- Was haben aufladbare Standardbatterien mit der Frage on-board charging resp. Swapping zu tun? Logisch wäre doch, dass swapping eher die Standardisierung fördert, als fest eingebaute, modellspezifische Batterien. Dazu noch jeder Hersteller mit eigenen teuren Ladestationen.

- austauschbare Batterien können auch flach sein.

That is, Ghosn is saying the marketplace is choosing electric cars which rely on charging stations, rather than electric cars which rely on battery swapping stations.
Warum? Weil eine Ladestation billiger ist? Weil die Leute lieber eine Stunde warten, bis der Karren aufgetankt ist?

Nur weil Better Place gescheitert ist und Renault da drin hängt, heisst doch noch lange nicht, dass es wegen des Swappings ist.

Das Ganze ist noch so in den Kinderschuhen, dass es noch viel zu früh ist zu sagen, was der Markt will. Vor allem in den USA wo es keine alternative EV's (mit swapping) gibt. "the marketplace is chosing ..." ist daher schon eine sehr gewagte These.

Nochmals die Overall-Betrachtung: So ein typische Autobahntankstelle hat heute 10 Zapfsäulen. Nehmen wir an die Tankdauer mit Bezahlen sei eine Viertelstunde. Ein Auto vom Typ Tesla S braucht 1 Stunde zum volltanken und die Anschlussleistung ist 100 kW. Sind nur noch elektrisch aufladbare Autos da, braucht es 40 Ladestationen, 4x mehr Platz und 4 MW Anschlussleistung um die gleiche Anzahl Autos zu bedienen. Das entspricht der Anschlussleistung von fast 100 Wohneinheiten mit Warmwasseraufbereitung (DIN 18015-1). Dies wird dann nur zu Spitzenzeiten benötigt, d.h. die teure Infrastruktur ist, wie bei Wohnungen auch, schlecht genutzt.

Das zentrale (regionale) Aufladen der austauschbaren Batterien kann dagegen optimal batterieschonend und zu Zeiten wann Strom billig ist, erfolgen.

Für mich ist die Frage on-board charging oder swapping noch lange nicht entschieden.

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Gluxi
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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Gluxi » 20. Januar 2020, 21:33

Tesla hatte selber den Plan, den Akku auszutauschen um die Zeit beim Laden zu sparen. Das Projekt kam aber nie über die Pilotphase:
In June 2015, Tesla announced that of 200 invitations sent out to try the pilot pack swap station, only approximately five tried it. Tesla then invited all California Model S owners to try it out, but expected a low usage rate.[92] A survey showed that most users were not interested.
Umso schneller die Supercharger laden, desto weniger interessant ist der Akkutausch. Aktuell sind 150kW, die nächste Generation soll bereits mit 350kW laden können. Da ist dann rund die Hälfte des Akkus in 10 Minuten geladen.

Ein Überlegungsfehler ist, dass alle die Autos in Zukunft am Supercharger laden werden und der dann durch die Nachfrage voll überrannt wird. Tatsächlich laden weniger als 10% die Autos am Supercharger. Die meisten laden ganz bequem zuhause, da hat das Auto die ganze Nacht Zeit und da wir in der Schweiz eh zuviel Nachtstrom haben, ist dies sogar besonders ökologisch. Eine Vollladung kostet ca. 5.- an Strom, da zahle ich für meinen Diesel deutlich mehr.

Der Supercharger kommt dann bei Langstrecken zum Tragen. Nach 400-500km sollte man aber sowieso eine Pause einlegen und zumindest bei mir kommt dies vielleicht maximal 5 Mal im Jahr vor.

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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Meerkat » 21. Januar 2020, 17:29

Wer gerne Videos schaut: "tesla battery swap station" youtuben
Ein Fahrzeug mit austauschbaren Batterien (Akkus) kann natürlich auch langsam über Nacht am Netz aufgeladen werden.
Die Sache mit dem billigen Nachtstrom dürfte mit dem Wegfall der KKW und allenfalls auch Kohlekraftwerken bald ein Ende haben. KKW = Grundlastkraftwerk, erneuerbare Energien sind stark schwankend (Sonne/Wind). Vielleicht windet es in der Nacht stärker? Ich weiss es nicht.
Nun zu den Superchargern. Ich weiss nicht, ob diese Charger direkt am Netz hängen oder die Tankstelle über Batteriepuffer verfügt um die grossen Lastschwankungen zu dämpfen. Zumindest müsste sie am Mittelspannungsnetz (z.B. 15 kV, Ebene 5 swissgrid) angeschlossen sein.
Ich bin nicht mehr auf dem Stand der Technik, aber es könnte doch sein, dass es eine optimale Ladekurve gibt um eine möglichst hohe Lebensdauer der Akkus zu erreichen. In a nutshell:
Battery swapping:
  • Netzschonend
  • unterstützt erneuerbare Energien
  • kurzer Tankaufenthalt
  • längere Kebensdauer der Akkus
  • standartisierte Akkus erlauben Konkurrenz und daher tiefere Preise
PS.
Bei meiner Spiegelreflexkamera kann ich die Batterie in Sekunden wechseln. Bei der Handykamera?

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CrashGuru
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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von CrashGuru » 21. Januar 2020, 21:48

Für mich ist das E-Mobil noch weit weg. Wenn ich sehe, wie krampfhaft jeder Anbieter an "seinem" System hängt und Alternativen (zumindest wenn er in der Presse gefragt wird) ausschliesst und wenn ich dazu sehe, wie lächerliche Ladestation-Angebote aufgebaut werden, dann festigt sich die Meinung bei mir: ICH kaufe wohl nächstens einen neuen Diesel.......

Ein Blick auf Spanien:
Hier in Spanien sieht man immer mehr Ladestationen bei Supermärkten, Einkaufszentren und selbst einzelnen Tiefgaragen. Meist sind so etwa 2 Stationen vorhanden. Dass ein Fahrzeug daran hängt habe ich tatsächlich noch NIE bemerkt. Dabei gibt es sogar die eine oder andere Gratis-Station beim Supermarkt. Das sind dann aber keine Supercharger. Und wer bleibt schon 5 Stunden am Einkaufen :mrgreen:

Wirkt alles recht hilflos. Und die Politik hier unten hat es nicht im Griff. Kann sein, dass es sich nun etwas ändert, da ja Links bis Links-Grün endlich ans Ruder gekommen ist. Aber da die radikaleren wenig zu sagen haben in der Koalition und dazu für jeden Entscheid eine Mehrheit mit Nichtregierungs-Parteien gebildet werden muss, kann ich da auch keine schnellen Fortschritte erwarten. Die PP und Vox werden sowieso jegliche Verbesserungen torpedieren, damit die Koalition scheitert. Egal ob es für den Bürger positiv wäre oder nicht, zuerst kommt der Kampf gegen Links. Das Land kann dabei vor die Hunde gehen. Das war schon die letzten Jahre so und wird nicht ändern.

Und das heisst, dass kaum eine Koordination in Sachen Ladetechnik zu erwarten ist. Wohl noch laaaaaaange nicht.

Es gibt einige ganz schöne Dieselautos hier und die Preise kommen wohl nächstens herunter. Der Absatz geht seit 2 Jahren stark zurück.........

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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Gluxi » 22. Januar 2020, 13:08

Argh, wollte ich euch beiden Antworten und mein Monsterpost ist weg :roll:

Zusammengefasst:

Es gibt 3 Ladesysteme:

- CCS standardisiert https://de.wikipedia.org/wiki/Combined_Charging_System
- CHAdeMo (Japanisch)
- Tesla proprietär

Tesla kann an allen geladen werden (an CHAdeMo braucht es einen Adpater), weshalb meiner Meinung nach Tesla hier einen grossen Vorteil hat.

Den Akkutausch sehe ich etwas kritisch, weil nicht alle Autos die gleichen Anforderungen brauchen (ein e-Lastwagen hat andere Spezifikationen als ein e-Golf). Die Akkupacks sind nicht nur Akku, sondern auch Heizung/Kühlung, Sensoren und Leistungselektronik. Zudem sind die Fortschritte noch gross, in 5 Jahren kann sich die Kapazität bei gleicher Grösse verdoppeln. Im Akkupack wäre dann die Hälfte des Platzes ein Leerraum, welcher sonst besser genutzt werden könnte. Mir scheint, eine Standardisierung würde hier eher den Fortschritt bremsen.
Wenn das Laden dann gleichschnell geht wie das Tauschen, sehr ich den Vorteil nur noch darin, dass der Akku wohl bei Schnellladung mehr strapaziert wird. Tesla arbeitet bereits an einem Akku mit 1 Mio. Meilen Lebensdauer, damit sollte dieses Problem auch angegangen sein.

Meerkat hat natürlich recht, dass durch das Abschalten der KKW der Nachtstromüberschuss verschwinden wird. Da kann Tesla allerdings nichts dafür. Ich habe mal gelesen, dass mit der Energie, welche es braucht um 1 Liter Benzin aus dem Boden zu holen, zu raffinieren und an die Tankstelle zu bringen, ein Tesla bereits 100km fahren könnte.

Auch wäre es effizienter, ein grosses Dieselkraftwerk zu betreiben und dann mit dem Strom einen Tesla zu laden als den Diesel in einem kleinen Verbrennungsmotor zu verbrennen. Zudem könnten die Abgase besser gefiltert werden. Vom CO2 Ausstoss her ist dies natürlich keine gute Lösung.

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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Meerkat » 22. Januar 2020, 19:11

Gluxi hat geschrieben:
22. Januar 2020, 13:08
Argh, wollte ich euch beiden Antworten und mein Monsterpost ist weg :roll:
Sorry ich kenne den Vorgang: Statt <Shift> A den <CTRL> A erwischt und beim nächsten Buchstaben ist alles weg, Sh.. <ich mache nun nach 10 Minuten Arbeit ein "Entwurf speichern"
Gluxi hat geschrieben:
22. Januar 2020, 13:08
Es gibt 3 Ladesysteme:

- CCS standardisiert https://de.wikipedia.org/wiki/Combined_Charging_System
- CHAdeMo (Japanisch)
- Tesla proprietär

Tesla kann an allen geladen werden (an CHAdeMo braucht es einen Adpater), weshalb meiner Meinung nach Tesla hier einen grossen Vorteil hat.
Vielen Dank für die Info, habe ich nicht gewusst.
Gluxi hat geschrieben:
22. Januar 2020, 13:08
Den Akkutausch sehe ich etwas kritisch, weil nicht alle Autos die gleichen Anforderungen brauchen (ein e-Lastwagen hat andere Spezifikationen als ein e-Golf). Die Akkupacks sind nicht nur Akku, sondern auch Heizung/Kühlung, Sensoren und Leistungselektronik. Zudem sind die Fortschritte noch gross, in 5 Jahren kann sich die Kapazität bei gleicher Grösse verdoppeln. Im Akkupack wäre dann die Hälfte des Platzes ein Leerraum, welcher sonst besser genutzt werden könnte. Mir scheint, eine Standardisierung würde hier eher den Fortschritt bremsen.

Wenn das Laden dann gleichschnell geht wie das Tauschen, sehr ich den Vorteil nur noch darin, dass der Akku wohl bei Schnellladung mehr strapaziert wird. Tesla arbeitet bereits an einem Akku mit 1 Mio. Meilen Lebensdauer, damit sollte dieses Problem auch angegangen sein.
Gute Argumente. Vielleicht bestimmt die Zukunft und die Wettbewerbsfähigkeit der EV nicht mehr das Chassis, die Räder und die Scheibenwischer. Anders gesagt, die Kernkompetenz (nach Prahalad/Hamel) eines Autoherstellers ist neu die Batterie. Vermutlich sieht das auch Mr. Musk so.
Die gleiche Schlussfolgerung dürfte auch aus Patentsicht gelten. Viele Teile eines Autos sind alt bis "uralt" und ohne Patentschutz. Dem Erfinder einer Superbatterie dürfte es nicht schwerfallen, ein Gehäuse mit 4 Rädern darum herumzubauen. Dies spricht für die nichtaustauschbare Batterie,

[/quote]

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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Meerkat » 23. Januar 2020, 07:40

Tesla overtakes Volkswagen as value hits $100bn

Tesla has displaced Volkswagen as the world's second most valuable carmaker, after a dramatic rise in share price pushed its market value to more than $100bn
Eine Blase? (nur mein Gefühl)

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Re: Tesla (TSLA)

Beitrag von Gluxi » 23. Januar 2020, 17:30

Vielleicht bestimmt die Zukunft und die Wettbewerbsfähigkeit der EV nicht mehr das Chassis, die Räder und die Scheibenwischer. Anders gesagt, die Kernkompetenz (nach Prahalad/Hamel) eines Autoherstellers ist neu die Batterie. Vermutlich sieht das auch Mr. Musk so.
Die gleiche Schlussfolgerung dürfte auch aus Patentsicht gelten. Viele Teile eines Autos sind alt bis "uralt" und ohne Patentschutz. Dem Erfinder einer Superbatterie dürfte es nicht schwerfallen, ein Gehäuse mit 4 Rädern darum herumzubauen. Dies spricht für die nichtaustauschbare Batterie
Ja, und neben dem Akku sicher auch die Software. Da haben die traditionellen Autohersteller auch etwas Mühe.

Tesla hat seine Patente ja sogar im 2014 öffentlich gemacht:

https://www.handelszeitung.ch/unternehm ... ich-625242

Was den hohen Aktienpreis angeht, ist noch anzumerken, dass dadurch eine von 2. Bedingungen für die erste Meilensteinzahlung erfüllt ist. Was noch fehlt, ist ein höherer Umsatz. Sollte es Musk schaffen, bis zum letzten Schritt (im ganzen sind es 12) zu kommen, wäre er der reichste Mann der Welt und er würde dann auch 30% von Tesla besitzen. Das Vergütungspaket wurde übrigens von den Aktionären abgesegnet.

https://www.businessinsider.com/elon-mu ... ?r=US&IR=T

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