Gluxi hat geschrieben: ↑19. Januar 2020, 22:41
Es ist nicht nur der Autopilot, sondern auch die weltweite Ladeinfrakstruktur,
Irgendwie erinnert mich das Ganze an Apple gegen den Rest der (IBM Computer-) Welt. Der IBM PC war als offenes System konzipiert. Dies erlaubte vielen Firmen (u.a. Microsoft, Intel, AMD etc.) den Einstieg ins Geschäft. Apple setzte von Anfang an auf propriätere Hard- und Softwaresysteme.
Nun zum Thema Ladestationen. Könnte es, dass sich alle Nicht-Tesla Hersteller auf ein genormtes Ladesystem einigen (ISO, DIN, IEEE oder was immer für eine Organisation) und Tesla à la Apple eine eigene Norm durchsetzt. Müssen sich dan heutige Benzin-Ladestationen (BP, Shell, Migrol ...) beide betreiben oder sich für das eine oder andere entscheiden?
Ich habe vor fast 7 Jahren im andern Forum gepostet (der von bscyb referenzierte und hier auszugsweise zizierte Artikel ist nicht mehr ohnline)
The advantage that Better Place offers is what amounts to a fast recharge, by swapping a depleted battery for a fully charged one in about a minute. By contrast, the current crop of electric cars take a few hours to recharge fully thanks to the relatively slow charging rate at typical charging stations.
Und was spricht für eingebaute Batterien
"When you look at the overall trends, we must conclude that the replaceable batteries no longer the main track for electric vehicles. The main trail is flat batteries in cars with charging. We believe that people want flexibility in the technology, and we can see that demand is rechargeable standard batteries."
- Flexibilität in der Technologie? Das wollen die Leute? eingebaute Batterien sind technologisch flexibler?
- Was haben aufladbare Standardbatterien mit der Frage on-board charging resp. Swapping zu tun? Logisch wäre doch, dass swapping eher die Standardisierung fördert, als fest eingebaute, modellspezifische Batterien. Dazu noch jeder Hersteller mit eigenen teuren Ladestationen.
- austauschbare Batterien können auch flach sein.
That is, Ghosn is saying the marketplace is choosing electric cars which rely on charging stations, rather than electric cars which rely on battery swapping stations.
Warum? Weil eine Ladestation billiger ist? Weil die Leute lieber eine Stunde warten, bis der Karren aufgetankt ist?
Nur weil Better Place gescheitert ist und Renault da drin hängt, heisst doch noch lange nicht, dass es wegen des Swappings ist.
Das Ganze ist noch so in den Kinderschuhen, dass es noch viel zu früh ist zu sagen, was der Markt will. Vor allem in den USA wo es keine alternative EV's (mit swapping) gibt. "the marketplace is chosing ..." ist daher schon eine sehr gewagte These.
Nochmals die Overall-Betrachtung: So ein typische Autobahntankstelle hat heute 10 Zapfsäulen. Nehmen wir an die Tankdauer mit Bezahlen sei eine Viertelstunde. Ein Auto vom Typ Tesla S braucht 1 Stunde zum volltanken und die Anschlussleistung ist 100 kW. Sind nur noch elektrisch aufladbare Autos da, braucht es 40 Ladestationen, 4x mehr Platz und 4 MW Anschlussleistung um die gleiche Anzahl Autos zu bedienen. Das entspricht der Anschlussleistung von fast 100 Wohneinheiten mit Warmwasseraufbereitung (DIN 18015-1). Dies wird dann nur zu Spitzenzeiten benötigt, d.h. die teure Infrastruktur ist, wie bei Wohnungen auch, schlecht genutzt.
Das zentrale (regionale) Aufladen der austauschbaren Batterien kann dagegen optimal batterieschonend und zu Zeiten wann Strom billig ist, erfolgen.
Für mich ist die Frage on-board charging oder swapping noch lange nicht entschieden.