Also, zuerst ein Mal, du schreibst von Pips, davon wird vor allem bei Währungen gesprochen. Währungen sind so ziemlich das schwierigste zum Handeln, für Anfänger empfehlen sich Aktien und ETFs.
Jetzt zu deiner Frage: Totalverluste gibt es meistens bei Optionen und Optionsscheinen, dort gibt es aber auch die grössten Gewinne, für Anfänger nicht zu empfehlen. Damit du weisst, wie Optionen funktionieren, musst du zuerst wissen, wie Aktien funktionieren.
Aber auch bei Aktien sind Totalverluste möglich, das habe ich auch schon zwei Mal geschafft.
Mit einem Stop-Loss kannst du dich recht gut davor absichern, eine 100%-ige Absicherung gibt es aber nicht. Ich nehme bei meinen Beispielen Werte von 100, dann kann man sich das prozentual gut vorstellen.
Zuerst ein Beispiel, warum viele Trader keine Stop-Loss verwenden, mit Stop-Loss kann nämlich folgendes passieren, nach Murphy's Law und nach Trader-Erfahrung sogar sehr oft:
Du kaufst eine Aktie für 100, setzt den Stop Loss bei 93, dann kannst du recht sicher sein, dass der Kurs für ein paar Sekunden auf 92 sinkt, deine Aktien verkauft werden und der Kurs danach auf 130 steigt. Dumm gelaufen!
Davor kannst du dich schützen, indem du den Stop-Loss nur gedanklich setzt, das braucht aber eiserne Disziplin und viel Bildschirmpräsenz, für einen Gelegenheits-Trader nicht machbar.
Es kann aber auch sein, dass es über Nacht schlechte News gegeben hat, der Kurs an einem Tag bei 98 geschlossen hat und am nächsten Tag bei 55 eröffnet, dann werden deine Aktien für 55 verkauft und nicht bei 93.
Auch davor kann man sich absichern, du kannst einen Stop-Loss mit Limite setzen, zum Beispiel den Auslöser bei 93 und die Limite bei 91, sobald der Kurs dann unter 93 sinkt, wird verkauft, solange er noch über 91 ist.
Wenn aber der Kurs bei 55 eröffnet, bleibst du auf deinen Aktien sitzen.
Bei vielen Tradern ist es sogar noch schlimmer als ein Totalverlust, sie kaufen nämlich noch ständig ins fallende Messer:
Sie kaufen bei 100, wenn der Kurs auf 80 fällt, sehen sie das als Chance um nochmals dazuzukaufen, bei 60 sagen sie sich, tiefer sei gar nicht mehr möglich und kaufen nochmals, bei 40 sowieso und wenn sie bei 20 nochmals dazugekauft haben, ist ihnen das Geld ausgegangen und der Kurs sinkt auf 10. Das ist zwar noch kein Totalverlust, aber trotzdem heftig. Und das ist kein Fantasiebeispiel, das kommt öfters vor, siehe UBS 2007, da hilft auch die Durchalteparole nichts, UBS hat sich bis heute nicht erholt.
Das Idealszenario ist, dass die Aktie sehr schnell auf 120 steigt, dann kannst du den Stop-Loss mit Limite auf 114/112 nachziehen und kannst ziemlich ruhig schlafen, bei weiterem Anstieg kannst du nachziehen, bei sinkendem Kurs werden deine mit Gewinn verkauft. Wenn der Kurs aber von über 114 auf unter 112 abstürzt, nützt deine Absicherung nichts.
So sieht das aus.
Gruss
fritz