Dringend Hilfe für Trading Neuling

Themen die rund ums Traden anfallen
Xeno
Beiträge: 458
Registriert: 7. Januar 2019, 13:51

Re: Dringend Hilfe für Trading Neuling

Beitrag von Xeno » 18. April 2020, 17:46

Meerkat hat geschrieben:
17. April 2020, 08:58
blue Fox, theDon, Xeno, fritz und mehrere andere in diesem Forum sind erfahrene Trader. Ich kann deren Ausführungen hier nur unterschreiben. Ich glaube wirklich, dass man als Trader sehr erfahren sein muss, um letztlich dauerhaft über den Stundenlohn einer Raumpflegerin hinauszukommen.
Richtig. Es ist nämlich nicht nur so, dass nur eine Minderheit der Trader überhaupt etwas verdient, sondern sogar auch noch so, dass auch die Verdiener grossmehrheitlich recht bescheidene Einkünfte haben. Das ist aus folgendem Grund relevant:

Es ist nicht möglich echtes Trading (oder gar Daytrading) nebenbei zu machen. Wer über 60% erwerbstätig ist, ist im Grund raus.

Sehr wichtig: Das gilt alles wirklich nur fürs Trading, aber keineswegs fürs Anlegen. Anlegen kann problemlos nebenbei gemacht werden, selbst wenn man 100% erwerbstätig ist. In extremis geht es sogar nahezu aufwandlos (Dauerauftrag für regelmässige ETF-Käufe). Realistisch sind langfristige Renditen von sicher 6% pro Jahr. Ein langfristiger Horizont (eher über 15 Jahre) und eine sehr gut Diversifizierung sind zwingend.

Der Unterschied zwischen Trading und Anlegen ist absolut fundamental. Daran ändert nichts, dass es natürlich Mischformen gibt, und dass man natürlich beides machen kann. Eine Wertung umfasst die Unterscheidung übrigens nicht. Es ist beides legitim, aber es funktioniert völlig verschieden.
Ich selber bin eine andere Art "Trader". Für mich ist das börselen eher das was für andere das Lottospielen ist. Nur finde ich ersteres viel spannender. Ich schicke jeden Monat einen Teil meines Taschengeldes auf mein Swissquote-Konto als Spielgeld. Gedanklich ist das Geld abgeschrieben. Verdiene ich mal was Substanzielles, schicke ich davon etwas zurück zur Finanzierung einer nicht geplanten Auslage. Den Nettoertrag eines Jahres in Stundenlohn umzurechnen erspar ich mir.
Das ist eine sehr gute Haltung, wenn man ausser Anlegen noch etwas "börselen" will. Entscheidend ist, dass der Spielgeld-Anteil strikt abgegrenzt ist von allen übrigen Finanzmitteln (hochtraben kann man das auch Cash Management nennen, ist dasselbe). Ich mache das auch und habe Spass daran. Mal Relief Therapeutics kaufen bei 0.001 und verkaufen für 0.04 und sich ganz kurz vorstellen, wie es jetzt aussähe, wenn man es mit 500k gemacht hätte. Dann könnte man ab nach Miami, wenn es kein Corona gäbe. :lol: Gehört dazu. Zu solchen Erfolgen kommen dann Trades, die man gerne verdrängt, etwa eine Unternehmen namens Airopack. Potz Hagel, fuhren die nach dem Kauf bolzgerade in den Boden! Spätestens wenn ein Unternehmen keine VR-Sitzungen mehr durchführen kann, weil sonst der gesamte VR verhaftet würde, ist man zu spät dran mit aussteigen. That's Penneystock Trader's Life.

Meine Entscheide fälle ich meistens aufgrund von Wirtschafts- und Politiknachrichten, ziehe aber die Ueberlegungen der hier postenden Chartkennern mit hinein. Also in etwa das was man im Englischen als "educated guess" bezeichnen würde.
Gewinn und Verlust (Frust) mit meinen OS kommunziere ich hier im Forum und die Diskussionen finde ich immer wieder bereichernd und oft auch erheiternd.
Weiter so!

Lg X.

Antworten