Nach den ersten zehn richtigen Trades sieht das gar nicht so schlimm aus. Ich sitze da natürlich nicht den ganzen Tag dran und auch nicht jeden Tag. Aber irgendwann in den nächsten Jahrzehnten werde ich in Pension gehen und wegen bescheidener ersten drei Säulen, könnte ich dann einen Zustupf gebrauchen.
Bei Swissquote hat man eine grosse Auswahl von Produkten, die man traden kann. Was ich schon gemerkt habe, es macht Sinn sich nur auf wenige davon zu konzentrieren. Aktien lasse ich ganz weg, weil es da Courtagen kostet. Bei den Indices sind die prozentualen Spreads sehr unterschiedlich, beim Dow Jones und NASDAQ sind die unter 1%, daher konzentriere ich mich darauf, vor deren Eröffnung noch der DAX mit knapp 2%.
Da man ja nur an einem Spiel (mit richtigem Geld) teilnimmt, und nicht wirklich handelt, ist es mir ja schnurzegal, was das "Underlying" ist, ich will einfach nur kleine Spreads.
Dazu beobachte ich noch Gold und Silber in USD, da sind die Spreads im Bereich von 0,01 bis 0,08%. Jetzt wo ich das schreibe, merke ich gerade, dass ich da aktiver werden sollte.
Diese Spreads sind im internationalen Vergleich immer noch hoch, aber mit den grossen Hebeln (bei den Indexes 50-fach) sind schnelle Gewinne (und Verluste) möglich.
Von meinen ersten zehn Trades ist sieben Mal Gewinn und drei Mal Verlust dabei, wobei der grösste Verlust aufgrund des Fehlers, Aktien zu handeln entstanden ist, ohne diese, wäre das Verhältnis noch besser. Der Profitfaktor liegt bei 1.36, was angesichts des genannten Fehlers schon ziemlich gut ist. Haltezeit war von wenigen Sekunden bis zu etwa drei Stunden.
Zum Teil sind die Gewinne sehr klein, das liegt daran, dass ich Verluste so scheue, wie Beamten die Arbeit oder Politiker die Wahrheit. Als Ziel habe ich mir gesetzt, mit dem Kontostand nie ins Minus zu geraten, daher ziehe ich den Stop-Loss sofort nach, sobald der Trade im Plus ist, das gibt oft Kleinstgewinne - jeder Gewinn ist für mich ein Erfolg.
Meine Gewinne waren bisher 3.60, 10.35, 2.00, 3.00, 2.00, 2.00 und 140.20. Wenn ich es schaffe, weiterhin klar im Plus zu bleiben, werde ich damit anfangen, die Beträge langsam zu erhöhen. Wenn ich etwa das fünffache davon einsetze, wären die genannten Gewinne bereits in einem Bereich, wo man damit Bier kaufen könnte, beim letzten auch mehrere Fässer.
Kleinstbeträge sind eigentlich ziemlich einfach in kürzester Zeit zu ergattern, so etwa als Noise-Trading, das wird wohl Scalping genannt. Wenn man beim Kauf nicht gerade einen Umkehrpunkt erwischt, dann oszilliert der Kurs eigentlich immer eine "Weile" um den Kaufkurs, es wechselt also ständig von +2 zu -2 oder so, da kann man schon Sekunden nach dem Kauf zugreifen, wenn man will. Und wenn das klappt, das fünffache einsetzen, dann oszilliert es zwischen +10 und -10. Das könnte man theoretisch alle paar Sekunden tun.
Das Problem mit dem fünffachen Betrag wird aber sein, dass genau dann, gemäss Murphy's Law die ersten drei Trades in die falsche Richtung laufen werden...

Und schon sind die früheren kleinen Gewinne futsch.
Ich werde also weiterhin mit kleinen Beträgen üben und ganz langsam steigern.
Bei Swissquote gibt es noch eine Möglichkeit, die Spreads zu verkleinern. Sobald mehr als 50k auf dem Konto sind, wird man Prime-Trader, und dadurch reduzieren sich die Spreads nochmal ein wenig.
Empfehlenswert ist es noch einen Börsenkalender wie z.B.
https://www.forexfactory.com/calendar zu konsultieren, damit man sich zurückhalten kann, wenn ein wichtiges Ereignis ansteht, denn mit einem grossen Hebel kann man sonst sekundenschnell in der Sch... sitzen.
Davon kann man süchtig werden, wohl analog einem Online-Casino, daher sollte man sich zeitliche Limiten setzen. Ansonsten kommt man nicht mehr weg von der Glotze und beobachtet den Kurs jede Sekunde.
Die aufgewendete Zeit rechnet man am besten nicht mit, ansonsten wäre Arbeiten die bessere Lösung....
Insgesamt sehe ich das jetzt nicht mehr als so schwierig an, auch wenn ich noch viel lernen muss. Ich weiss ja immer noch nicht, was Tick, Pip oder Lot heisst. Ja, doch, Pip kenne ich unterdessen, das ist die kleinste handelbare Grösse. Ein Profitfaktor von 1.36 für einen, der keine
Ahnung hat, ist doch gar nicht so schlecht oder einfach Zufall...
Gruss
anfängerfritze