Wie die Credit Suisse Wirecard am Leben hielt (Tagi Abo)
Es war ein Rettungsring. Im vergangenen Frühling half die Schweizer Grossbank Credit Suisse dem skandalumwitterten Unternehmen Wirecard, 900 Millionen Euro frisches Kapital aufzunehmen – und so den wohl damals schon angeschlagenen Konzern zu stützen.
Der japanische Technologiekonzern Softbank stieg damals ein. Doch ins Risiko ging der Investor nicht. Denn der Deal war so aufgesetzt, dass Softbank die Anteile gleich an Drittinvestoren weitergab. Schon einen Tag nachdem Softbank im vergangenen September eine Partnerschaft mit Wirecard eingegangen war, verkaufte die japanische Firma nämlich ihre Wirecard-Papiere weiter.
Gemäss der «Financial Times» wurde das Geschäft so eingefädelt, dass einige ausgewählte Führungskräfte des japanischen Technologiekonzerns sowie des Staatsfonds von Abu Dhabi profitieren konnten. Die Softbank-Kader und der Staatsfonds übernahmen die Anteile und verkauften sie dann weiter.
Für diesen Part war die Bank von Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein verantwortlich. Laut Branchenbeobachtern ist der Deal eher aussergewöhnlich, aber nicht unsauber.
Über das niederländische Unternehmen Argentum brachte die Credit Suisse eine Wandelanleihe auf den Markt. Sie hat einen vergleichsweise tiefen Zins von 0,5 Prozent.
Mit dem Absturz der Wirecard-Aktie nach Auffliegen des Bilanzfälschungsskandals hat auch die Wandelanleihe an Wert verloren. In den vergangenen Tagen waren es rund 80 Prozent. Den Käufern dieser Papiere droht nun ein grosser Verlust, während Softbank sich schadlos gehalten und die Credit Suisse einen schönen Batzen an Gebühren verdient hat.
Merke: die Bank gewinnt immer.
Recherchen dieser Zeitung zeigen: Die Wirecard-Wandelanleihe ist in den Jahresberichten von mehreren deutschen Rentenfonds zu finden. Diese sind jeweils für einige Hunderttausend Euro eingestiegen und müssen nun mit grossen Verlusten rechnen.
Da bin ich froh dass meine PK nicht reingefallen ist.